Dienstag, 12. April 2011
Gute Vorsätze... bringen nix
wanderin, 22:02h
Es fing an am 1. Januar. (Natürlich gibt es eine jahrelange Vorgeschichte - aber die muss hier nicht erzählt werden). Am letzten Werktag des Jahres hatte ich eingekauft und dabei das weggelassen, was sonst bei keinem Einkauf fehlt und mich fast täglich in den Supermarkt treibt: Schokolade. Stattdessen habe ich gutes Brot und leckere Marmelade gekauft, frisches Obst und Gemüse, Käse und Joghurt, Nüsse und gesalzenes Mikrowellen-Popcorn. Ich wollte es endlich schaffen, von meinem Zwang wegzukommen - dem Zwang, täglich mehrere hundert Gramm Schokolade in mich hineinzuschaufeln.
Am Morgen nach der Silvesterparty sollte es losgehen. Es war ein grauer, freudloser Neujahrstag. Der nächste war noch schlimmer. Am dritten Tag saß ich heulend auf dem Sofa und fragte mich, warum ich überhaupt noch weiterleben sollte.
Dann ging ich Schokolade kaufen. Ich hatte resigniert. Es gab keinen Ausweg.
Nach ein paar Schoko-Tagen konnte ich wieder soweit klar denken, dass mir an meinem Jahresanfang bestimmte Symptome auffielen. Symptome, die ich bei anderen schon miterlebt hatte. Symptome für eine Depression. War das der Grund? War Schokolade mein Antidepressivum, meine Waffe gegen die Verzweiflung?
Ich suchte mir eine neue Hausärztin, die sich mit Essstörungen auskennt, und schilderte ihr meine Erfahrung. Mit ein paar Fragen hatte sie mich zum Heulen gebracht. Und dann tat sie endlich das, was schon längst einer meiner diversen Hausärzte hätte tun sollen: Sie überwies mich an einen Psychiater.
Es dauerte sechs Wochen, bis ich dort einen Termin bekam. 42 Tage, an denen ich zum ersten Mal meine gewohnte Ration Schokolade ohne schlechtes Gewissen aß. Denn ich wusste, ich hatte einen wichtigen Schritt gemacht. Ich wusste, mein Leben würde sich bald ändern.
Der Psychiater hörte sich meine Geschichte an, dann verschrieb er mir ein Antidepressivum. Ein bewährtes Mittel, das seit Jahren auf dem Markt ist. Er schärfte mir das gleiche ein, was mir nachher auch noch die Apothekerin auf den Weg gab: Es dauert ein paar Wochen, bis diese Mittel wirken. Und es ist mit Nebenwirkungen zu rechnen.
Tatsächlich bekam ich zunächst einmal alle Nebenwirkungen, die auf dem Beipackzettel standen. Das ist mir noch nie passiert, normalerweise komme ich mit Medikamenten gut klar. Tapfer hielt ich Übelkeit und Kopfschmerzen und allerlei andere Kleinigkeiten drei Wochen lang aus.
Die vierte Woche war anders.
Am Morgen nach der Silvesterparty sollte es losgehen. Es war ein grauer, freudloser Neujahrstag. Der nächste war noch schlimmer. Am dritten Tag saß ich heulend auf dem Sofa und fragte mich, warum ich überhaupt noch weiterleben sollte.
Dann ging ich Schokolade kaufen. Ich hatte resigniert. Es gab keinen Ausweg.
Nach ein paar Schoko-Tagen konnte ich wieder soweit klar denken, dass mir an meinem Jahresanfang bestimmte Symptome auffielen. Symptome, die ich bei anderen schon miterlebt hatte. Symptome für eine Depression. War das der Grund? War Schokolade mein Antidepressivum, meine Waffe gegen die Verzweiflung?
Ich suchte mir eine neue Hausärztin, die sich mit Essstörungen auskennt, und schilderte ihr meine Erfahrung. Mit ein paar Fragen hatte sie mich zum Heulen gebracht. Und dann tat sie endlich das, was schon längst einer meiner diversen Hausärzte hätte tun sollen: Sie überwies mich an einen Psychiater.
Es dauerte sechs Wochen, bis ich dort einen Termin bekam. 42 Tage, an denen ich zum ersten Mal meine gewohnte Ration Schokolade ohne schlechtes Gewissen aß. Denn ich wusste, ich hatte einen wichtigen Schritt gemacht. Ich wusste, mein Leben würde sich bald ändern.
Der Psychiater hörte sich meine Geschichte an, dann verschrieb er mir ein Antidepressivum. Ein bewährtes Mittel, das seit Jahren auf dem Markt ist. Er schärfte mir das gleiche ein, was mir nachher auch noch die Apothekerin auf den Weg gab: Es dauert ein paar Wochen, bis diese Mittel wirken. Und es ist mit Nebenwirkungen zu rechnen.
Tatsächlich bekam ich zunächst einmal alle Nebenwirkungen, die auf dem Beipackzettel standen. Das ist mir noch nie passiert, normalerweise komme ich mit Medikamenten gut klar. Tapfer hielt ich Übelkeit und Kopfschmerzen und allerlei andere Kleinigkeiten drei Wochen lang aus.
Die vierte Woche war anders.